Meine KBS-Caches
Für mich als Eisenbahnfreund war es nur ein Frage der Zeit, bis ich anfange, Dosen entlang von Eisenbahnstrecken zu verstecken. Mit dem Präfix 'KBS' versehen, sind diese Caches auschließlich vom Typ 'Rätsel' oder 'Multi'. Alle Aufgaben, ob nun in Form von Rätseln oder aufzufindenden Wegpunkten, drehen sich um das Thema 'Eisenbahn'. Dementsprechend gibt es immer Stoff zum lesen, mal mehr, mal weniger aber wie ich hoffe, immer informativ. Wer mag, kann sich über beigefügte Wikipedialinks näher mit der Materie beschäftigen. Und wer einen Fehler findet, der sage es bitte zuerst mir!
Übrigens: Kursbuchstrecken, kurz KBS, sind Linien des Kursbuches der Deutschen Bahn, welches es seit 2009 nicht mehr in gedruckter Form gibt. Die Linien selbst werden mit dreistelligen Nummern gekennzeichnet. Die Hunderterstelle gibt Auskunft über die regionale Lage der Bahnlinie. Kursbuchstrecken sind keine statische Größe. Wird eine Linie eingestellt, weil sie vllt. unrentabel ist, so kann auch ihre Kursbuchnummer verschwinden.
Ein "zuverlässiges" Streckennummernsystem ist das der VzG-Strecken. 'VzG' steht für "Verzeichnis örtlich zulässiger Geschwindigkeiten". Die in diesem System beschriebenen Strecken sind physisch genau definiert und werden nur in absoluten Ausnahmefällen geändert. Eine KBS kann in Ihrer Länge mit einer VzG-Strecke identisch sein oder, was häufiger ist, über mehrere VzG-Strecken führen.
Bei Wikipedia: Kursbuch +++ Kursbuch Deutschlandspezifisch +++ Streckennummernsystem
Die Regionalbahn verlässt Lübstorf pünktlich Richtung Schwerin.
KBS170 - Bahnhof Wiligrad
Ja wie? Bahnhof Wiligrad? Richtig! Rund 20 Jahre, in etwa von 1897 bis zum Ende der Monarchie in Deutschland (1918/19) war der heutige Bahnhof Lübstorf nach der, knapp 3km entfernt gelegenen, herzöglichen Residenz ‚Schloß Wiligrad' benannt. Nach einer Zeitungsmeldung der Mecklenburgischen Zeitung vom 31. Juli 1897 wurde der Bau des "Bahnhofsgebäudes am Gleisanschluß in Lübstorf" begonnen. In dieser Zeit, 1896 - 1898, wurde auch das Schloß Wiligrad erbaut.
Das Bahnhofsgebäude wurde in rotem Backstein errichtet. Da von hier aus der Adel per Kutsche in's Schloss fuhr, kam dem Bau eine erhebliche repräsentative Bedeutung zu und so wurde neben Warteräumen für die fürstlichen Gäste auch ein separates Zimmer für den Fürsten selbst errichtet. Leider fand ich keine Quelle aber ich gehe davon aus, dass dieses Zimmer der südlich gelegene Gebäudeteil ist, der sich im Dachbereich als Achteck darstellt.
Noch zu Zeiten der Monarchie gehörte der Bahnhof Wiligrad der "Friedrich-Franz-Eisenbahn", welches seinerzeit die staatliche Eisenbahngesellschaft in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz war. Als erste Strecke dieser Bahngesellschaft entstand 1846 die Verbindung Berlin - Hamburg. Es folgten die Strecken Hagenow - Schwerin - Bad Kleinen - Wismar sowie Bad Kleinen - Rostock und viele kleinere Bahnen.
Nachdem immer wieder der Wunsch nach staatlicher Lenkung der Eisenbahngesellschaften aufflammte, insbesondere militärische Ziele waren der Grund, wurde die FFE erstmals 1873 verstaatlicht. Es entstand die ‚Großherzogliche Friedrich-Franz-Eisenbahn'. Doch schon zwei Jahre später erfolgte die Reprivatisierung, da die Regierung ihre Schulden aus dem Bahnkauf nicht zahlen konnte. Nun nannte sich die Bahn "Mecklenburgische Friedrich Franz Eisenbahngesellschaft". Das Spiel wiederholte sich noch einmal. 1920 erfolgte die endgültige Verstaatlichung, nicht nur dieser Bahn, in der "Deutsche Reichsbahn Gesellschaft".
Viele damalige Eisenbahngesellschaften ließen ihre eigenen Lokomotiven entwickeln. Als eine der wenigen, selbst entwickelten, Lokomotiven der 'FFE' gilt die Mecklenburgische T4 bzw. XXI, von der 1925 50 Maschinen als BR 91.19 in den Nummernplan der 'DRG' übernommen wurden. Die auf dem Bild unten zu sehende 91 134 gehört nicht zu dieser Gattung. Sie ist eine preußische T9.2, von der um 1920 drei Maschinen, wegen Lokmangels, zur Mecklenburgischen Staatseisenbahn kamen. Die 91 134 ist seit 2006 im Besitz der "Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde Schwerin e.V.", kurz 'MEF' und wurde 2015 im Dampflokwerk Meiningen aufwändig überholt. Seit Februar 2016 ist sie wieder voll betriebsfähig.
91 134 mit Sonderzug der MEF vor dem historischen Empfangsgebäude des Bahnhof Lübstorf im Juni 2012.
Bildautor: Mecklenburg pro Panoramio. Weitere Bilder: Mecklenburg pro Panoramio
Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und zum Verkauf. Wie es aussieht, ist das Gebäude leer. Noch im letzten Jahr (2015) gab es dort Mieter. Lediglich der Fahrdienstleiter ‚hockt' noch in der südöstlich gelegenen Ecke, doch auch das wird bald Geschichte sein. Zwischen 2016 und 2018 will die Bahn den Streckenabschnitt zwischen Carlshöhe und Bad Kleinen auf Elektronische Stellwerksform umstellen und den Abschnitt von 120 auf 160 km/h ertüchtigen. Dazu muss bei der Moorstelle 'Kronshof' auf mehrere hundert Meter eine Tiefengründung vorgenommen werden, was voraussichtlich mit einer längeren Vollsperrung einher gehen wird. Beide Bahnübergänge in Lübstorf als auch die Bahnsteige sind bereits in den letzten Jahren in Vorbereitung auf diesen Ausbau erneuert worden.
Wiligrad-Spoiler.jpg 
Das historische Empfangsgebäude des Bahnhof Lübstorf. Der höchste, mittlere Teil ist das eigentliche Empfangsgebäude. Der linke Teil mit dem verandaähnlichen Vorbau bildet die fürstlichen Räume.
Bei Wikipedia: Bahnstrecke Ludwigslust - Wismar +++ Bahnhof Wiligrad +++ Friedrich Franz Eisenbahn +++ Deutsche Reichsbahn Gesellschaft +++ Mecklenburgische T4 +++ Preußische T9.2
Und nun gilt es, den Cache zu knacken. Aber Achtung:
Das Betreten von Bahnanlagen außerhalb
der öffentlichen Bereiche ist nicht nur
VERBOTEN und LEBENSGEFÄHRLICH,
es ist zum finden meiner Caches auch
ABSOLUT NICHT NOTWENDIG!!!
Die Final-Location dieses Caches ist recht abgelegen. Trotzdem:
Bitte loggt unbedingt muggelfrei !!!
Bitte benutzt die Parkkordinaten!!!
Hilfsmittel
Neben dem üblichen Kram, den man so braucht, ist bei diesem
Cache ein Kompass sinnvoll und natürlich Zettel und Stift.
Wandern
Die gesamte Cacheserie KBS170 (wenn fertig) kann erwandert werden. Vom Bahnhof Wismar bis zum Bahnhof Lübstorf kommt man bestens zu Fuss durch und auch mit dem Rad. Die gesamte Route, an der auch noch andere Caches liegen, zeigt der nachfolgende Link zu 'gpsies.de'
Geocache-Wanderung Wismar - Lübstorf
Die Aufgaben:
Wer das Listing bis hierher aufmerksam gelesen hat, der weiss so gut wie alles für die Heimrätsel. Für die Feldrätsel müssen Cacherpopo und Cachermobil natürlich in's Feld geführt werden.
Heimrätsel:
- Zu welcher preußischen Gattung gehört die 91 134?
Die Ganzzahl ist I
- In welchem Jahr wurde die 91 134 aufwändig überholt?
Die Einerstelle des Ergebnisses ist G
- Auf wieviel km/h soll der Abschnitt Lübstorf - Bad Kleinen ertüchigt werden?
Die Einerstelle ist H
- Knapp wieviel Kilometer trennen Bahnhof und Schloß?
Das Ergebnis ist C
- Wieviele Bahnsteige hat der Bahnhof Lübstorf?
Das Ergebnis ist F
Feldrätsel:
- Am Wegpunkt 01 seht Ihr in südlicher Richtung ein BÜ-Schild. Bilde die Quersumme.
Die Einerstelle ist A u. B
- Am Wegpunkt 02 seht Ihr in westlicher Richtung ein Häuschen, mittig oben eine zweistellige Zahl.
Die Zehnerstelle ist J, die Einerstelle ist E
Achtung! Diese Info ist nur von der Ost(See)seite der Bahngleise zu bekommen.
Richtung Schloss Wiligrad fahren und Wegpunkt 'Parken 2' benutzen!!!
- Addiere die Zehnerstellen der Ergebnisse der beiden Feldrätsel!
Das Ergebnis ist D
Setze die Werte der Lösungsbuchstaben A - J in die Formeln ein und Du erhältst die Koordinaten.
N 53 AB.CDE
E011 FG.HIJ
Überprüfe Deine Lösung:
Meine KBS-Caches:
KBS100 - Ventschow
KBS170 - Bf Wiligrad +++ KBS170 - km 85.85 +++ KBS170 - Petersdorf
KBS185 - Hornstorf +++ KBS185 - Hagebök +++ KBS185 - Neubukow