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James Bond in Berlin, Teil 1 Multi-Cache

Hidden : 12/9/2013
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Dies ist der erste Cache meiner (derzeit noch entstehenden) Serie auf den Spuren des britischen Geheimagenten James Bond in Berlin.

Für alle Caches gilt: Sie sind nicht mal eben nebenbei zu absolvieren und führen Euch unter Umständen kreuz und quer durch Berlin. 007 löst seine Fälle ja schließlich auch nicht am Schreibtisch, sondern reist dafür rund um die Welt...

In jedem Cache findet Ihr einen Namen, der für den Bonuscache benötigt wird.




Berlin Escape 2


SPÄTSOMMER 1960: „THE LIVING DAYLIGHTS“ (Tag 1)



Der erste dokumentierte Berlin-Aufenthalt von James Bond findet im Frühherbst des Jahres 1960 statt, vermutlich Ende September oder Anfang Oktober. Ian Fleming beschreibt ihn in der Kurzgeschichte „The Living Daylights“ („Duell mit doppeltem Einsatz“), die erstmals am 4. Februar 1962 in der „Sunday Times“ unter dem Titel „Berlin Escape“ veröffentlicht wurde. Im Juni des selben Jahres feierte sie ihre US-Premiere im Magazin „Argosy“, aus dem die obige Illustration stammt, und im November 1965 erschien sie abermals in einer US-Zeitschrift, dem Magazin „Intrigue“.

Berlin Escape 3

Berlin Escape 2

Die Handlung: Ein britischer Agent mit der Nummer 272, der seit dem 2. Weltkrieg in der Sowjetunion gearbeitet hat, plant, an einem von drei aufeinanderfolgenden Abenden vom Ost- in den Westteil des damals noch nicht durch die Mauer geteilten Berlin zu flüchten, im Gepäck wichtige Dokumente über sowjetische Atomraketenpläne. Leider hat er seine Flucht einem Doppelagenten angekündigt, so daß die Gegenseite ebenfalls über seinen Plan informiert ist.

Um die Flucht des Agenten zu verhindern, hat der Osten einen bewährten Scharfschützen, von dem im Westen nur der Codename „Trigger“ (Abzug) bekannt ist, darauf angesetzt, 272 im Moment seiner Flucht zu erschießen. James Bond wird daher nach West-Berlin entsandt, um seinerseits den Sniper zu eliminieren, bevor dieser Agent 272 töten kann.

Der erste Abend bleibt ereignislos, allerdings verguckt sich Bond aus der Ferne in eine Cellistin, deren Orchester in jenem Haus probt, von dem aus „Trigger“ 272 erschießen will. Auch am zweiten Abend geschieht außer der Orchesterprobe nichts. Am dritten Abend schließlich wagt 272 die Flucht. Bond entdeckt durch sein Zielfernrohr den gegnerischen Scharfschützen, erkennt im selben Moment, daß es sich um die Cellistin handelt und reagiert blitzschnell: Anstatt sie zu töten, schießt er ihr in den Arm und setzt sie damit außer Gefecht. Zwar ist Agent 272 gerettet und gelangt unverletzt in den Westen, aber 007 wird sich für seine eigenmächtige Verweigerung des Tötungsbefehls verantworten müssen.


TLD movie poster

Den Fans der Bond-Filme dürfte das bekannt vorkommen, denn die Geschichte um den feindlichen Scharfschützen, der sich als schöne junge Frau entpuppt, wurde in Timothy Daltons 1987er Bond-Premiere „Der Hauch des Todes“ eingearbeitet, der im englischen Original auch den Titel der Kurzgeschichte, also „The Living Daylights“, trägt. Im Film spielt sich das Geschehen jedoch in Pressburg (Bratislava) ab und die Cellistin ist keine echte Scharfschützin – aber das führt hier zu weit.

Falls Ihr die Geschichte nachlesen möchtet: „Duell mit doppeltem Einsatz“ war lange Zeit nur antiquarisch in der im Scherz-Taschenbuch-Verlag erschienenen Kurzgeschichtensammlung „Tod im Rückspiegel“ erhältlich. Als Abschluß seiner deutschen Neuauflage aller Bond-Bücher von Ian Fleming hat der Cross-Cult-Verlag im März 2014 die Sammlung unter dem Titel „Octopussy“ in anderer Zusammenstellung und mit neuer Übersetzung veröffentlicht; „The Living Daylights“ wurde hier, dem Film entsprechend, zu „Der Hauch des Todes“ eingedeutscht. Das englische Original ist in dem Buch „Octopussy and The Living Daylights” bei amazon.de sowohl in klassischer Form als auch als eBook zu haben.




1966 erschien die Story außerdem auch als täglicher Zeitungscomic, allerdings an die neuen Gegebenheiten nach dem Bau der Berliner Mauer angepasst. Diese Variante ist im Sammelband „ The Complete James Bond: Goldfinger - The Classic Comic Strip Collection 1960-66“ zu finden.



TAG 1


Nach seiner Ankunft in Berlin begibt sich James Bond zunächst zu einer vom britischen Geheimdienst genutzten Wohnung, von der aus er den gegnerischen Scharfschützen töten soll. Hier findet der Showdown der Geschichte statt; diesem Schauplatz und den Ereignissen, die vor den hier beschriebenen stattfinden, widmen wir uns im demnächst erscheinenden Cache Spätsommer 1960: “THE LIVING DAYLIGHTS” (Prolog & Tag 3).

Die Flucht von Agent 272 soll abends erfolgen, und so hat Bond tagsüber freie Zeit, während der er versucht, sich von der ihm widerlichen Aufgabe abzulenken, einen Menschen kaltblütig aus einem Hinterhalt erschießen zu müssen. Er trinkt viel, wie immer in den Geschichten von Ian Fleming, und streift durch die Halbstadt West-Berlin. Seine Freizeitaktivitäten am dritten Tag faßt Fleming wie folgt zusammen (aus dem englischen Original):

James Bond stopfte sich den dritten Tag voll mit einem fast irrsinnigen Programm von Museen, Kunstgalerien, dem Zoo und einem Film, wobei er kaum etwas von dem wahrnahm, das er betrachtete, denn seine Gedanken sprangen hin und her zwischen dem Mädchen einerseits und jenen vier schwarzen Quadraten, dem schwarzen Rohr (Anm.: gemeint sind die Fenster, hinter denen sich der Scharfschütze verbirgt, und dessen Gewehr) und dem unbekannten Mann dahinter andererseits – dem Mann, der er heute Nacht töten würde.

Der Tag davor wird noch kürzer abgehandelt: „Der nächste Tag, und die nächste Nachtwache, waren, mit kleinen Variationen, Duplikate des ersten.

Den Ablauf dieses ersten Tages beschreibt Fleming jedoch ausführlicher, und mit dem ersten Cache der Serie wandelt Ihr auf James Bonds Spuren dieses Tages:


Start (Station 1): Café Schloß Marquardt


James Bond hatte Berlin stets als eine verdrießliche, feindselige Stadt empfunden, deren Westteil mit einer rissigen Schicht glitzernder Farbe lackiert war, ähnlich den Chromverzierungen an amerikanischen Autos. Er lief zum Kurfürstendamm, setzte sich ins Café Marquardt, trank einen Espresso und beobachtete mißmutig die gehorsamen Schlangen der Fußgänger, die auf das ‚Grün’ der Ampel warteten, während der glänzende Strom der Autos seine gefährliche Quadrille auf der belebten Kreuzung vollführte.

Das „Café Marquardt“ hieß eigentlich „Café Schloß Marquardt“ und befand sich an der Ecke Kurfürstendamm / Fasanenstraße im 1952 eingeweihten, weit über Berlin hinaus bekannten Luxushotel „Kempinski“. Genaueres zur Geschichte des Cafés konnte ich nicht in Erfahrung bringen; auch die sehr freundliche Pressesprecherin des Hotels, Rabia Valtin, der ich an dieser Stelle für ihre Bemühungen herzlich danke, brachte bei ihrer Suche im Archiv des Hauses außer einer alten Speisekarte des Hotelrestaurants, auf der für das Café geworben wird, keine weiteren Informationen zu Tage.

Fest steht, daß das „Kempi“ Mitte der 1960er Jahre erstmals modernisiert und umgebaut wurde, und es ist anzunehmen, daß im Zuge dessen aus dem „Café Schloß Marquardt“ das „Kempinski-Eck“ wurde, das rund vier Jahrzehnte lang eine der beliebtesten Adressen West-Berlins war, bis es 2006 dem Restaurant „Reinhardt’s“ wich.

Einige Photos des „Café Schloß Marquardt“ habe ich immerhin auftreiben können:




Ein kleines Bonbon am Rande: In dem Buch „Berlin und sein Kempi“, das mir Frau Valtin freundlicherweise überlassen hat, ist ein weiterer Kempinski-Besuch von James Bond aus dem Jahr 1978 photographisch dokumentiert – es zeigt den damaligen 007-Darsteller Roger Moore in der Küche des Hotelrestaurants:



Eure Mission: Begebt Euch zu dem beschriebenen Café an den Startkoordinaten und fühlt Euch wie 007; vielleicht trinkt Ihr ja auch, zur Ablenkung feindlicher Agenten, einen Espresso. Wenn Ihr Euch nun umschaut (unauffällig, versteht sich), dürfte Euch eine blaue Zahlenkombination auffallen, deren Quersumme 26 beträgt.

Addiert die ersten beiden Ziffern und subtrahiert vom Ergebnis die fünfte. Das Ergebnis dieser Rechnung zieht Ihr von der als Startpunkt angegebenen Nordkoordinate ab. Nun nehmt Ihr die aus den Ziffern vier und fünf gebildete Zahl, subtrahiert Ziffer sechs und addiert Ziffer zwei. Das Ergebnis addiert Ihr zu der als Startpunkt angegebenen Ostkoordinate.

Die sich daraus ergebenden Koordinaten nehmt Ihr als Ausgangspunkt und peilt von dort einen Strahl in Richtung 256,17 Grad – in dieser Richtung findet Ihr einen Hinweis auf die nächste Station
. Wo genau, zeigt Euch


Station 2: Pension Clausewitz


Bond vermied jeden Gedanken an den Abend und wägte die Möglichkeiten zum Verbringen des Nachmittags ab. Letztlich reduzierte sich die Auswahl auf einen Besuch in jenem respektabel wirkenden Sandsteinhaus in der Clausewitzstraße, das allen Portiers und Taxifahrern wohlbekannt war, und einen Ausflug zum Wannsee mit anschließendem angestrengten Spaziergang durch den Grunewald. Die Tugend triumphierte.

Auch wenn 007 das „Sandsteinhaus in der Clausewitzstraße“ an diesem Tag also nicht besucht, ist es doch eine nähere Betrachtung wert, zumal aus dem Text (und Bonds sonstigem Lebenswandel) geschlossen werden kann, daß er bei früheren Berlin-Aufenthalten durchaus dort eingekehrt sein dürfte.

Gemeint ist das Haus Clausewitzstraße 4, in dem sich von 1947 bis 1965 das zur Tarnung als „Pension Clausewitz“ firmierende, teuerste Bordell seiner Zeit in West-Berlin befand. Eine weitere Verbindung zu unserem Geheimagenten ergibt sich daraus, dass das Etablissement und sein damaliger Betreiber Mitte der 1960er-Jahre unter Spionageverdacht gerieten , was wiederum einen (nach den Kritiken zu schließen nicht sonderlich sehenswerten) Kinofilm inspirierte.

Eure Mission: Begebt Euch zu dem besagten Haus (N 52° 30.063 E 013° 18.555). Auf den Klingelschildern von Vorder- und Gartenhaus ist der Name der Herstellerfirma eingraviert. Ermittelt dessen Buchstabenwert, addiert zweimal die (zweistellige) Quersumme der rot unterlegten Telefonnummer auf der Glastür (ohne Vorwahl), zieht die Gesamtzahl der Klingelknöpfe an beiden Schildern ab und addiert die größere Zahl auf dem „Gas“-Schild.

Peilt von Eurem Standpunkt aus einen Strahl in Richtung der so ermittelten Gradzahl. Am Schnittpunkt dieses Strahls mit dem am „Café Schloß Marquardt“ ausgesandten findet Ihr eine Dose mit den Koordinaten von



Station 3: Bahnhof Zoo


Bond bezahlte seinen Kaffee, ging hinaus in die Kälte und nahm sich ein Taxi zum Bahnhof Zoo.

Der Bahnhof Zoo war der wichtigste Fernbahnhof von Berlin (West), wenngleich der Bahnverkehr in die Halbstadt nach dem Mauerbau nur untergeordnete Bedeutung hatte – zu unbequem waren die von der DDR-„Reichsbahn“ eingesetzten Züge, zu lang die Fahrten (Berlin – München dauerte fast zehn Stunden!) und zu schikanös die Kontrollen der DDR-Grenzsoldaten. Heute halten, sehr zum Mißfallen vieler West-Berliner, keine Fernzüge mehr am „Zoo“, lediglich Regional- und S-Bahnen können dort bestiegen werden.

Eure Mission: Findet die Koordinaten von Bonds nächster Station, denn er dürfte mit der S-Bahn zur


Station 4: Bahnhof Wannsee


gefahren sein. Hier könntet Ihr Euch das 1928 eingeweihte Bahnhofsgebäude des Architekten Richard Brademann anschauen, dem an anderer Stelle ein Cache gewidmet war. Es wurde im Stil des „gemäßigten Expressionismus“ errichtet, erkennbar an den polygonalen Grundrißformen, den spitzwinklig zulaufenden Tür- und Fensteröffnungen, der Verwendung dunkler Klinker und den sich dynamisch zum Boden verjüngenden Pfeilern in der achteckigen Schalterhalle.

Eure Mission: Findet die Koordinaten des Finals! Und vielleicht wandert Ihr anschließend wie 007 durch den Grunewald zu


Station 5 & Final: Wannsee-Terassen


Die ansehnlichen jungen Bäume rund um den langgestreckten See waren bereits vom Hauch des Herbstes berührt worden und hier und da mischte sich Gold zwischen das Grün. Bond marschierte zwei Stunden angestrengt über die blättergesäumten Wege, wählte dann ein Restaurant mit einer verglasten Veranda und Blick über den See und genoss einen High Tea, bestehend aus einer Portion Matjeshering mit Sahnesauce und Zwiebelringen sowie zwei ‚Mollen mit Korn’ – doppelten Schnäpsen, die mit frisch gezapftem Löwenbräu heruntergespült wurden.

Flemings Beschreibung ist nicht eindeutig (und dass seinem Helden in Berlin ein bayerisches Bier und kein Kindl, Engelhardt oder Schultheiß serviert wurde, scheint mir doch sehr unwahrscheinlich), aber mit einiger Wahrscheinlichkeit sind hier die „Wannsee-Terrassen“ gemeint, ein 1937 eröffnetes Ausflugslokal mit charakteristischem Reetdach, das sich über Jahrzehnte insbesondere wegen der phantastischen Aussicht großer Beliebtheit erfreute, bis es am 1. Weihnachtsfeiertag 2001 vollständig niederbrannte.

Dies könnte Bonds Ausblick bei seiner Mahlzeit gewesen sein:




Die alten „Wannsee-Terrassen“:




Volles Haus 1978:




Nach dem Brand 2001: Die Ruine…





… und später das geräumte Grundstück:




2006 kaufte der Berliner Immobilienunternehmer Harald Huth das Gelände für rund 400.000 Euro und ließ für weitere rund drei Millionen Euro ein zweigeschossiges Restaurant im englischen Landhausstil errichten. Am 10. April 2015 wurden die neuen Wannsee-Terrassen eröffnet. Die Restaurantpreise rangieren zwar im deutlich gehobenen Bereich, aber im angeschlossenen Biergarten kann man es sich auch für einen schmaleren Taler gutgehen lassen und die nach wie vor phantastische Aussicht genießen.





Eure Mission: Findet den „Toten Briefkasten“ und hinterlaßt einen Beweis Eurer Anwesenheit! Laßt Euch dabei keinesfalls von feindlichen Agenten beobachten, die sich hier oft als harmlose Autofahrer, Radler, Spaziergänger, Jogger oder Wildschweine tarnen! Im „Toten Briefkasten“ befinden sich zudem geheime Informationen, die Ihr für eine spätere Bonusmission benötigen werdet!

Ob Ihr Euch nach abgeschlossenem Auftrag Matjes mit Zwiebeln und Molle mit Korn schmecken lasst, liegt natürlich bei Euch. Hauptsache, es geht Euch am Ende so, wie Bond nach seinem Ausflug:

Nunmehr wesentlich besser gestimmt, nahm er die S-Bahn zurück in die Stadt.“






James Bond in Berlin will return in
SPÄTSOMMER 1960: „THE LIVING DAYLIGHTS“ (Prolog & Showdown)






Glückwunsch an die Erstfinder:


First To Find: Stadtschrat & Bibliobubbl
(14. Dezember 2013, 14:30 Uhr – 18,5 Stunden nach Veröffentlichung)

STF: johnny_cache11 (20. Dezember 2013, 10:00 Uhr)
TTF: Doitsuyama (21. Dezember 2013, 11:25 Uhr)




Besucht auch meine anderen Caches!



2. Juni 1967 – Benno Ohnesorg (Astradynes #1)


Centre Court '36 (Zweiter Aufschlag)


Auf dem Weg (reloaded)


Super-Nano im Tiergarten, 3. Auflage


Astradynes T-Säulen (Rückruf)


AVUS-Rennen 1 – Start und Ziel


AVUS-Rennen 2 – Die verschwundene Südkehre


AVUS-Rennen 3 – Die legendäre Nordschleife


AVUS-Rennen 4 – Die nie gebaute Südkehre


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