Burg Sommeregg
Die Burg Sommeregg liegt im Dorf Schloßau in der Gemeinde
Seeboden am Millstätter See im österreichischen Bundesland Kärnten.
Die Burg thront auf einer der für den Millstätter Berg typischen
Kuppen. Im Jahre 1187 erstmals erwähnt, wurde die Zwillingsburg vor
dem Verfall bewahrt und beherbergt gegenwärtig ein Restaurant und
ein Foltermuseum.
Geschichte
Der Fund eines Lappenbeils aus der Urnenfelderkultur bei Treffling lassen
vermuten, dass die Gegend und damit der Burgberg als Fluchtort
schon seit rund viertausend Jahren besiedelt ist. Lange galt das
Jahr 1237 als erste urkundliche Erwähnung der Burg, da in diesem
Jahr Graf Wilhelm von Malta einem Ortolf von Sommeregg Güter
am Millstätter See und unter der Burg Sommeregg zu Lehen gegeben haben soll. Es ist aber
anzunehmen, dass die Burg mindestens schon um 1187 bestanden hat,
da in diesem Jahr in einer Urkunde des Südtiroler Klosters Neustift
neben Graf Otto von Ortenburg und Heinrich von Geschieß (dem
heutigen Rosenheim bei Baldramsdorf, Gemeinde Spittal an der Drau)
ein Witemarus von Sommeregg erwähnt wird. Als ritterliche
Dienstmannen haben die Sommeregger im Auftrag der Ortenburger die
Burg ausgebaut. Am 29. Mai 1275 ist die Burg Schauplatz einer
großen adeligen Zusammenkunft. An diesem Tag wird der
Heiratsvertrag zwischen Graf Albert von Görz und der Gräfin
Euphemia von Ortenburg-Hardegg abgeschlossen. Bis 1338 nennen sich
alle ortenburgischen Ministerialen ausschließlich "von
Sommeregg" und gehörten möglicherweise ein und derselben
Familie an. Ab 1344 tauchen Namen auf, die auf eine andere Herkunft
verweisen. Alle hatten das Amt des Burggrafen (Kastellans) oder
Ritters inne, das die Burghut sowie militärische Unterstützung der
Ortenburger umfasste, wofür man die Abgaben der untertänigen Bauern
im Umkreis der Burg bekam.
Als die Ortenburger 1418 ausstarben, ging ihre Herrschaft an die
Grafen von Cilli über, für die die
Besitzungen in Oberkärnten allerdings relativ unbedeutend waren.
Dadurch gewannen die Familien, die den Cillier Besitz verwalteten,
an Einfluss. 1442 erhielt der ortenburgische Hauptmann Andreas von Graben die Herrschaft
(Burggrafschaft) Sommeregg sowie weitere Einkünfte. Andreas von
Graben machte in der Folge die Burg zu seinem Familiensitz und
baute die Trefflinger Kirche repräsentativ aus. Mittlerweile war
die Grafschaft Ortenburg nach der Ermordung des letzten Cilliers in
Belgrad (1456) durch den Frieden von Pusarnitz an die Habsburger gelangt. Der Familie Graben wurde
der Lehensbesitz bestätigt. Unter Virgil von Graben wurde Sommeregg
1487 durch ungarische Truppen erobert und zerstört. Es gab eine
Auseinandersetzung um die Besetzung des Bistums Salzburg, für das
die Familie Graben Besitzungen verwaltete. Durch den Wiederaufbau
erhielt die Burg ihre typische unregelmäßige Gestalt. An die alte
hochmittelalterliche Burg erinnert nur mehr der Rundturm. Nach dem
Aussterben der männlichen Linie des kärntnerischen Familienzweiges
erhielt Virgils Erbtochter Rosina von Graben von Rain das Lehen von
Kaiser Maximilian I. Die Familie der Freiherrn
von Rain verlagerte den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit jedoch
nach Bayern und verkaufte die Herrschaft auf dem Millstätter Berg
im Jahre 1550 an Christoph Kevenhüller. Er und seine Nachfahren
waren bis 1628 Hausherren der Burg, als sie diese am 4. Mai an den
Landesherren Hans Wittmann verkauften.
Wittmann führte die Burg nur verhältnismäßig kurz, denn 1651 wurde
sie von den Grafen von Lodron erworben, in deren Familienbesitz
Sommeregg bis 1932 verblieb. Durch die Grundentlastung von 1848
hatte das Gebäude seine Funktion als Zentrum eines privaten
grundherrschaftlichen Komplexes verloren und geriet zunehmend in
Verfall. Stürme in den Jahren 1933 und 1935 beschädigten das Dach
des Schlosses schwer. 1969 kam Sommeregg in den Besitz von Andreas
Egger und der Familie Elfi, welche die mittlerweile fast zu einer
Ruine verfallene Burg renovierten und restaurierten und im Jahre
1992 an die Familie Riegler verkauften. Diese öffnete die Burg für
den Tourismus, begann einen Restaurationsbetrieb, etablierte das
Foltermuseum und seit 1997 finden jährlich im August große
Ritterspiele statt.
Heutige
Situation
Gegenwärtig befindet sich im unteren Stockwerk und auf den
Terrassen ein Restaurant mit
Erlebnisgastronomie. Im Obergeschoss ist ein Foltermuseum
eingerichtet worden, von dem die Betreiber sagen, es sei das größte
dieser Art in Mitteleuropa. Die von Amnesty International
unterstützte Einrichtung stellt alte Folterinstrumente aus den
Zeiten der Inquisition (Daumenschrauben, Streckbänke, Spanische
Stiefel, Nagelstühle, Pranger etc.) aus,
macht jedoch auch auf die momentane Situation und den Kampf gegen
die Folter als Mittel der "Wahrheitsfindung" mit rund 70
originalgetreuen Exponaten aufmerksam.
Einer der letzten Hexenprozesse in Kärnten nahm auf Burg
Sommeregg seinen Ausgang. 1653 wurde der Wettermacher von
Matzelsdorf, Kaspar Haintz, wegen Wettermacherei in Gmünd geköpft,
nachdem er 114 Fragen unter Folter positiv beantwortet hatte.
Drei Wochen lang im August finden zudem im eigens errichteten
Mittelalterdorf die bekannten Ritterfestspiele statt.
Seit 2008 steht die Burg zum Verkauf ausgeschrieben, jeder kann
die Burg für rund 4 Millionen Euro kaufen.
Eigentümer der Burg
Zeitspanne |
Eigentümer |
Lehensinhaber |
1187-1418 |
Grafen von Ortenburg |
bis 1338 Sommeregger, dann von Treffen, Steierberger,
Maltteiner, von Katsch, Hallegger |
1418-1456 |
Grafen von Cilli |
Familie von Hallegg, ab 1442 Familie Von Graben von Stein als
Burggrafen |
1456-1628 |
Habsburger |
Familie Von Graben (von Stein) als Burggrafen, ab 1509 Georg u.
Rosina Goldacher, Haimrand u. Rosina von Rain, ab 1550 Christoph
Kevenhüller und Nachfahren |
1628-1651 |
Landsherr Hans Wittmann |
|
1651-1932 |
Grafen / Familie von Lodron |
|
1932-1940 |
Josef Penker |
|
1940-1969 |
Josef Riebler / Tochter Helene verh. Baronin Rosenberg de la
Marre |
|
1969-1992 |
Familie Elfi / Andreas Egger |
|
1992- |
Familie Riegler |
|
Der Cache befindet sich an den angegebenen Koordinaten und sollte
leicht zu finden sein.
Manchmal ist mit Muggels zu rechnen, also Vorsicht!!!
Viel Spass beim suchen wünscht euer Jacky!!!!