Hessen in Finthen?
Kaum noch bekannt steht das Hessendenkmal, auch Hessenstein genannt, seit nunmehr 150 Jahren auf seinem Platz und kündet von der Belagerung 1793 von Mainz. 1858 in der Flur Feilkirch, in einem Kiefernwäldchen weit abseits des Ortes erreichtet, fristet es heute nur noch wenig beachtet und von Häusern umzingelt sein Dasein am Rand des Sertoriusrings.
Das Ereignis
Im Verlauf des Ersten Koalitionskrieges (1792 – 1797), besetzten im Oktober 1792 französische Revolutionstruppen unter General Custine die gut ausgebaute Festungsstadt Mainz. Mit den Franzosen zog auch das „revolutionäre“ Gedankengut in die Stadt mit ein. Im März 1793 erfolgte in Mainz die Konstituierung des "Rheinisch Deutschen Nationalkonvents" und die Unabhängigkeitserklärung des "Rheinisch-Deutschen Freistaats". Diese „Mainzer Republik“ sollte als erster demokratischer Staat auf deutschen Boden in die Geschichte eingehen.
Der Freistaat währte jedoch nicht lange, bereits im April 1793 begann die Einkesselung der Stadt durch alliierte deutsche Truppen unter preußischer Führung. Den 44.000 Mann starken Koalitionstruppen standen 23.000 Franzosen in Mainz gegenüber. Verschiedene Angriffe der Preußen schlugen fehl, am 17. Juni 1793 wurde deshalb mit der „Bombadierung“ der Stadt begonnen. Zur damaligen Zeit wurden die Kanonenkugeln Bomben genannt. Unter einer Bombadierung ist daher der massive Beschuss der Stadt mit Kanonen zu verstehen und nicht etwa eine Bombadierung aus der Luft. Johann Wolfgang von Goethe, zu diesem Zeitpunkt Minister in Weimar, nahm im Alter von 43 Jahren als Augenzeuge an der Belagerung teil und veröffentliche seine Erlebnisse 1822 in Form eines fiktiven Tagebuchs. Sein Dienstherr, Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, lagerte mit seinen Truppen bei Marienborn. Östlich und nord-östlich von Finthen lagen die Truppen des Landgrafen Ludwig X. von Hessen-Darmstadt, dessen Schwester Luise wiederum die Ehefrau von Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach war. Am 29. Mai 1793 besuchte Carl August in Begleitung von Goethe seinen Schwager in dessen Lager bei Finthen.
Die Idee zum Denkmal
In diese reaktionäre Phase der Regierungspolitik fällt irgendwann der Entschluss zur Errichtung des Hessendenkmals, auch Hessenstein genannt. Die Vorbereitungen begannen spätestens 1854. Im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt finden sich Unterlagen aus dem gleichen Jahr, die Zeugnis darüber abgeben. Eine Kommission war damit beauftragt worden, den genauen Lagerplatz zu bestimmen, der offensichtlich nicht mehr bekannt war und das betreffende Grundstück zu erwerben. Neben einem kurzen Bericht mit den Namen der Flurstücke und genauen Angaben zu den Parzellen, wurden eine kleine Karte und eine Lageskizze angefertigt. Demnach stand das Zelt im Flurstück „Auf dem Feilkirch“ nahe dem Teilstück „Brandholz“. Heute sind diese Flurnamen aus dem Gedächtnis der Bevölkerung verschwunden und in der Bezeichnung „Römerquelle“ für das dort befindliche Wohngebiet aufgegangen. 1854 jedoch war die heutige Römerquelle nur eine bewaldete Anhöhe nord-östlich von Finthen, die landwirtschaftlich nur mäßig genutzt wurde.
Das sollte sich in der Folgezeit ändern, der Waldanteil wurde stetig zu Gunsten von Sonderkulturen, insbesondere Sauerkirschen, zurückgedrängt. Lediglich um das Denkmal selbst, sind ein paar Kiefer erhalten und zeugen von der ehemaligen Bewaldung. Noch in den 60er Jahren war das weit außerhalb vom Ortskern liegende Denkmal ein Tagesausflugsziel für uns Grundschüler. Mit derm Bau der Autobahn und dem Beginn der Bebauung der Römerquelle in den 70er Jahren ändere sich dies unwiederbrlnglich. Immerhin wurde eine Straße analog zu ihrer Lage „Am Hessendenkmal“ genannt.
Quelle und mehr Infos siehe hier:
http://www.hgv-finthen.de/index.php/finthen/einzelbertrachtungen/denkmale/1-das-hessendenkmal-zu-finthen
Um den Cache zu finden peile:
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Aufgrund der Zerstörung der ersten Dose, gibt es einen neuen Cachewirt und aus diesem Grund eine erhöhte D-Wertung..
Happy caching wünscht nicolas2000 aus den goldenen Mainz