Hamburg, Hamburg, wir fahren nach… Hamburg?

Sven (Bl4ckH4wkGER) arbeitet seit beinahe zwei Jahren im Geocaching-Hauptquartier in Seattle. Er ist als Community Volunteer Support Coordinator für das Team tätig, das die ehrenamtlichen Reviewer aus aller Welt unterstützt. Als deutscher Muttersprachler freute er sich ganz besonders auf die Reise zum Giga-Event Project Hamburg – Im Wandel der Zeit (GC77777). In seinem Erlebnisbericht macht er Butter bei die Fische, berichtet von tollen Caches und anderem Beifang.

Auch wenn ich selber gebürtiger Niedersachse bin, führten die Reisen in jungen Jahren immer gen Norden, so dass Hamburg, Norddeutschland und auch die skandinavischen Länder insgesamt schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen hatten. Als sich ein Großevent in Hamburg abzeichnete, freute mich dieses natürlich um so mehr, vor allem als ich erfuhr, dass ich an diesem auch teilnehmen würde.

Lackeys A Jennifer, Bl4ckH4wkGER, teasiscozy, mama bear und Bryan vorm Hamburger Rathaus.

Nun aber Butter bei die Fische und zum Event:

Freitag

Nach vorherigen Verpflichtungen in meiner alten Heimat, reiste ich Freitag-Vormittag per Auto in Hamburg an. Das Hotel lag in fußläufiger Entfernung des Event-Geländes, aber bis zum Freitagabend-Event mussten noch einige Stunden überbrückt werden. Nachdem die Koffer im Hotel verstaut waren, wurde das GPS geschnappt – es galt die Umgebung der Elbbrücken und BallinStadt zu erkunden und natürlich die ein oder andere Dose zu finden. Erster Eindruck – ganz schön steife Brise!

An einer Dose lief ich auch anderen angereisten Cachern über den Weg und man kam ins Gespräch. Kurze Zeit darauf gesellte sich auch noch einer der lokalen Bauarbeiter hinzu, und fragte warum in den letzten Tagen so viele Leute immer den selben Pfeiler ansteuerten. Die Erklärung verblüffte ihn, vor allem die Tatsache, dass dafür tausende Leute aus aller Welt nach Hamburg reisen würden. Es folgte noch ein Lost Place und weiterer Beifang.

Schon beim Vorevent war der Andrang groß. Foto von MD-Möwe.

Etwas später am Tag traf ich dann auch meine amerikanischen Kollegen Bryan, A Jennifer, mamabear, und teaiscozy. Gemeinsam ging es zum “Moin Hamburg” Event (GC77770). Die Menschenmassen, die uns dort erwarteten schienen nicht nur uns zu überraschen, aber insgesamt war es ein schöner Ausblick auf die Örtlichkeiten des nächsten Tages. Neben vieler guter Gespräche konnte ich außerhalb des Event-Geländes auch meinen ersten Geocache angeln – ein Cache-Design, dass im Raum Seattle noch nicht angekommen ist.

Samstag

Ausgeschlafen und gestärkt ging es mit unserer Fünfergruppe morgens zum Event-Gelände von Project Hamburg – Im Wandel der Zeit (GC77777). Bereits auf dem Weg dorthin sah man Cacher soweit das Auge reichte, die sich in den Logbüchern der Geocaches rund um das Event-Gelände verewigten. Hier waren PETling und Filmdosen im Voraus durch GIGA-taugliche Logbücher ersetzt worden und so fand jeder seinen Platz im Logbuch.

Die Besucherzahlen des Vortages wurden nochmal überboten, doch boten sich wesentlich mehr Anlaufstationen auf dem Gelände selbst, so dass sich diese gut verteilten. Einziger Wermutstropfen des Tages war das berüchtigte Hamburger Schietwedder, welches sich in voller Pracht präsentierte. Von Regenschauen und starken Böhen zu strahlendem Sonnenschein und Regenbögen war alles dabei.

Zwischen den Schlechtwetter-Perioden konnte viel geschnackt, eine Vielzahl von Tags verteilt, einige Adventures im Umfeld des Event-Geländes geloggt, besondere Trackables enträtselt, und einer Lesung von Bernhard Hoëcker gelauscht werden. Auch die Museums-Ausstellungen standen Besuchern offen, doch für diese fehlte mir leider die Zeit – nächstes mal! Insgesamt bot das Programm für jeden etwas und wer lieber Cachen gehen wollte, war innerhalb kürzester Zeit in der Hamburger Innenstadt mit ihren diversen Virtual Caches und sogar einer Webcam.

Ein persönliches Highlight war sicher auch die Möglichkeit am Diskussionsforum des Projekts NATURSPORT. UMWELT. Bewusst teilzunehmen. Neben dem Impulsvortrag, den ich dort halten durfte, ergaben sich eine Vielzahl toller Gespräche mit Vertretern verschiedenster Fach- und Interessenbereiche des Natursports zum Thema „Was können andere Natursporttrends vom Geocaching lernen?“. Eine Zusammenfassung des Forums und der Ergebnisse findet sich hier. Kernpunkt für mich: Redet miteinander und am Ende des Tages wollen wir alle nur spielen, aber bitte mit Köpfchen.

Sonntag

In Hamburg sagt man Tschüss (GC77700) und so wollten auch wir uns entsprechend verabschieden. Nach der allgemeinen Tagesplanung ging es zum Event-Gelände, wo sich bereits eine große Masse rot gekleideter Cacher versammelt hatte. Das Hamburger Rathaus und die umliegenden alten Handelsgebäude boten ein mehr als würdiges Umfeld für dieses Abschiedsevent.

Geocacher aus Warschau verabschieden sich vor dem Hamburger Rathaus. Foto von Lekkoduch.

Nach einer kurzen Umplanung war das Bild im Kasten und wir widmeten uns wieder unseren Gesprächen. Bei diesem Anlass konnten wir noch einige weitere Mitglieder des Orga-Teams kennenlernen. An dieser Stelle nochmals vielen vielen Dank für die Planung und Durchführung des Events – wir hatten eine Menge Spaß. Den Rest des Tages verbrachten wir auf den Spuren der Hanse in Lübeck, aber das ist eine andere Geschichte. Wie man in Hamburg sagt, tschüss!

Das Event-Logbuch passend zum Thema Abschied. Foto von Schnuffi1972.

 

 

 

Guest writer for Geocaching.com's blog