
Geocaching in Japan – ein Interview mit ShinyOrbital
Das Jahr 2022 ist für viele von uns ein Jahr mit persönlicher Reflektion, Lernen oder Dankbarkeit. Etwas, wofür das HQ dankbar ist, sind Geocaching-Gemeinschaften in aller Welt die uns etwas unerwartetes und neues über unser beschiedenes Spiel zeigen.
Egal wohin Du reist, die Grundlagen des Geoachings sind immer die gleichen. Geocaches werden von örtlichen Ownern versteckt um andere Geocacher herauszufordern. Aber abhängig von Ziel der Reise kann sich Geocaching leicht unterschiedlich anfühlen. Örtliche Geocaching-Gewohnheiten und Geocaching-Kultur sorgen für ein regional verschiedenes Gefühl, egal wo Dein Reiseziel ist.
Japan bordet über vor pulsierender Kultur, historischer Tradition und Naturwundern an jeder Ecke, und der Inselstaat ist auch ein schnell wachsendes Zentrum für Geocaching in Ostasien. Mit über 27.000 Geocaches gibt es keinen Mangel an unglaublichen Cache-Erlebnissen auf der Insel.
Ob es anspruchsvolle Verstecke in betriebsamer städtischer Umgebung sind, die ein hohes Maß an Diskretion erfordern oder Geocaches, die in einsamen Bergregionen versteckt wurden – keine zwei Geocaches in Japan sind genau gleich.
Um mehr über die lokalen Geocaching-Gewohnheiten und die Kultur in Japan zu erfahren, haben wir mit einem Geocacher vor Ort gesprochen, der Geocaching in Japan sehr gut kennt: ShinyOrbital. Wer kennt das örtliche Geocaching besser als ein Reviewer? Wir haben uns mit ShinyOrbital, dem Reviewer für Japan, getroffen, um mehr über Geocaching in diesem Land zu erfahren.
HQ : Hallo ShinyOrbital! Woher kommt Dein Interesse an Geocaching? Erzähle uns Deine Geschichte – wie hast Du das Spiel entdeckt?
ShinyOrbital: 2009 lud mich einer meiner Freunde zum Jachtsegeln auf dem Biwa, dem größten See in Japan, ein. Er zeigte mir einen tragbaren GPS-Empfänger. Dann entdeckte ich das Wort “Geocaching”im Menü des Geräts. Ich entdeckte Geocaching.com und sah, dass es einen Cache auf dem kleinen Hügel, wo ich oft wandere, gibt. Eines Tages gab ich die Koordinaten des Caches in meinen GPS-Empfänger ein, ging hin und FAND IHN!
Es war eine große Überraschung. Ich dachte: “IST DAS ECHT!?” Zu dieser Zeit gab es nur wenige hundert Caches in Japan.
HQ: Was warst Du für ein Geocacher, bevor Du Reviewer wurdest?
ShinyOrbital: Seit ich vor vielen Jahren in Rente ging machte ich viele internationale Reisen. Bei jeder Reise nach Europa oder in die USA war ich von der Anzahl der Caches überwältigt. Auch wenn ich viele Stadtcaches in vielen Ländern gefunden habe bevorzuge ich Caches in ländlichen Gegenden, vor allem in Wäldern. Einige getarnte Caches in Schweden und Deutschland sind unvergesslich.
HQ: Wie ist es, ein Reviewer zu sein?
ShinyOrbital: Ich bin seit 2017 Reviewer. Es ist eine große Ehre, der erste einheimische Japanische Reviewer zu sein. Es ist einfach wunderbar, bei der Überprüfung neuer Caches auf Japanisch kommunizieren zu können.
HQ: Du bist schon lange Geocacher und Reviewer. Kannst Du mit uns ein paar Deiner speziellen Momente beim Geocaching teilen?
ShinyOrbital: Caches finden ist das eine, Geocacher finden das andere. Es ist immer ein besonderer Moment, mit einem Geocacher Freundschaft zu schließen.
HQ: Gibt es Deiner Erfahrung nach irgendwelche einzigartigen Geocaching-Elemente, die in Japan auffallend sind verglichen mit anderen Geocaching-Communities?
ShinyOrbital: Im Vergleich mit anderen Ländern ist die Japanische Geocaching-Gemeinschaft eher gemütlich. Viele aktive Geocacher sind über soziale Netzwerke wie Facebookgruppen verbunden.
HQ: Gibt es einzigartige Geocaching-Begriffe oder Sätze, die Japanische Geocacher in ihren Logs oder bei Events benutzen?
ShinyOrbital: Dogeza (土下座) ist ein spezielles Wort welches oft verwendet wird. Die Bedeutung davon ist niederknien – die Position, die man einnimmt, wenn man an unangenehmen Versteckorten sucht. Dgz oder dgz sind Abkürzungen dafür.
HQ: Hast Du Empfehlungen für Geocacher auf Besuch, die ein Event in Japan organisieren wollen?
ShinyOrbital: Es wird immer gern gesehen, wenn Events organisiert werden. Wenn man ein Event in Städten veranstaltet, kommen mehr Geocacher als in ländlichen Gebieten.
Macht die Geocaching-Community, in der Du lebst, die Dinge ein wenig anders? Schreibt uns in den Kommentaren über Deine lokalen Traditionen und Gebräuche beim Geocaching.